Schuh-König Deichmann ist tot

Wie die Schuhhandelskette Deichmann mitteilte, verstarb der Unternehmensgründer Heinz-Horst Deichmann, zwei Tage nach seinem 88. Geburtstag, am Donnerstag (02.10.2014).

Der Unternehmer Heinz-Horst Deichmann machte nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem elterlichen Schuhmacherladen eine internationale Schuhhandelskette. Jedes fünfte Paar Schuhe, das in Deutschland verkauft wird, stammt inzwischen aus einem Deichmann-Laden. Der am 30. September 1926 im Essener Arbeiterviertel Borbeck geborenen Unternehmer war eine der herausragenden Unternehmerpersönlichkeiten der Nachkriegszeit. Dabei deutete anfangs wenig auf eine derart steile Karriere hin. Der Sohn eines Schuhhändlers studierte nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst Theologie und Medizin und hatte nebenher noch ein Auge auf das elterliche Schuhgeschäft. Als er Mitte der 1950er Jahre die Medizin an den Nagel hängte und das kleine Unternehmen übernahm, ging es steil aufwärts.

Mit modernen Verkaufsmethoden und dem Anspruch, breiten Käuferschichten gute Schuhe zu einem günstigen Preis anzubieten, traf Deichmann den Nerv der Zeit. Im Jahr 1974 öffnete die Schuhhandelskette bereits die 100. Filiale, 1982 das 200. Geschäft. Heute gibt es rund 3.500 Geschäfte in 23 Ländern Europas und den USA. Die Leitung des Konzerns hat bereits 1999 Sohn Heinrich Deichmann übernommen. Das Manager-Magazin schätzte das Vermögen der Familie Deichmann 2013 auf rund 3,6 Milliarden Euro.

Deichmann war bekennender Christ. Er prägte den Leitsatz: „Das Unternehmen muss den Menschen dienen.“ Mit dem Geld aus seinem florierenden Schuh-Imperium schuf er das Missionswerk „wortundtat“. Es betreibt unter anderen in Indien und Tansania Schulen und Krankenhäuser, unterstützt nach seinen Angaben weltweit rund 200.000 Menschen. In Deutschland kümmert sich das Hilfswerk um sozial benachteiligte Kindern.

Heinz-Horst Deichmann erhielt zahlreiche Auszeichnungen wie den Verdienstorden des Landes NRW, das Große Bundesverdienstkreuz oder die Ehrendoktorwürde der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel und des Universitätsklinikums Essen.

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