Abercrombie & Fitch-Chef geht

Mike Jeffries verlässt mit sofortiger Wirkung den Moderiesen Abercrombie & Fitch. Nach 30 Jahren muss der Konzernchef gehen, das gab das Unternehmen am Dienstag bekannt. Mit dem Abschied endet eine Epoche. Als Mike Jeffries 1992 an die Spitze von Abercrombie & Fitch rückte, zu der auch das Modelabel Hollister gehört, übernahm er ein kaum bekanntes Unternehmen. Während seiner Amtszeit machte er aus dem Unternehmen eines der bekanntesten und beliebtesten Teenie-Marken in den USA.

Abschied eines Provokateurs der aus Abercrombie & Fitch ein hippes Modelabel gemacht hat. Doch in den vergangenen Jahren hatte der Unternehmenschef Mike Jeffries seinen Glanz verloren. Nun tritt der einstige Provokateur mit sofortiger Wirkung zurück. Der Rücktritt erfolgte auf eigenen Wunsch. „Ich glaube, jetzt ist der richtige Zeitpunkt für eine neue Führung, das Unternehmen in die nächste Entwicklungsphase zu bringen“, sagte Jeffries. Der Konzernchef wird damit nicht nur seinen Posten als CEO, sondern auch als Aufsichtsratsmitglied aufgeben, hieß es in der Mitteilung.

Mit ihm geht eine Ära zu Ende: Jeffries galt als Provokateur, der immer gut für ein kontroverses Zitat war. Einst sagte er, dass Abercrombie nur gutaussehende Menschen in seinen Geschäften beschäftige, da diese weitere gutaussehende Menschen anlockten und man nur Geschäfte mit „coolen, gutaussehenden Menschen“ machen wolle. Das war stets die Logik des für seine markigen Sprüche bekannten Abercrombie-Chef. Eine Modelinie von Stringtangas für Zehnjährige verteidigte er mit den Worten, er verstehe die Aufregung nicht – er fände diese Unterwäschen einfach „süß“ für kleine Mädchen.

In den vergangenen Jahren und Monaten kämpfte Abercrombie zunehmend mit Umsatzrückgängen. Besonders bei der jungen Zielgruppe verlor das Modelabel zunehmend an Relevanz. Sowohl die Verkaufszahlen als auch der Gewinn gingen deutlich zurück. Schon im Januar musste der 70-jährige Jeffries deshalb seinen Posten als Chairman aufgeben. Statt seiner wurden vier neue unabhängige Generaldirektoren ernannt. Als Grund für die Umstrukturierung gilt auch der Investor Engaged Capital, der einen Wechsel im Unternehmen verlangte. Nach dem Bekanntwerden von Jeffries Abschied stieg der Aktienkurs im frühen Handel um fast zehn Prozent. Vor diesem Anstieg hatten die Abercrombie-Papiere fast ein Fünftel ihres Werts verloren. An der Börse feierten die Anleger den Chefwechsel. Eine Firma soll nun nach einem Nachfolger suchen und sowohl interne als auch externe Kandidaten vorschlagen.

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